Automatisiere dein Sparverhalten mit dem 2-Konten-Modell
Wie du sparen kannst, ohne dich einschränken zu müssen, erkläre ich dir anhand des 2-Konten-Modells. So automatisierst du dein monatliches Sparverhalten.

Was ist ein Notgroschen und warum ist er so wichtig?
Ein Notgroschen ist dein Polster für unvorhersehbare Ereignisse. Wie der Name schon sagt, ist er für finanzielle Notsituationen gedacht. Das kann eine unvorhergesehene Autoreparatur sein, ein kaputter Kühlschrank oder im schlimmsten Fall ein Jobverlust. In diesen Fällen solltest du immer auf einen Notgroschen zugreifen können. Je nachdem wie ausgeprägt dein Sicherheitsbedürfnis ist, solltest du drei bis sechs Netto-Monatsgehälter als Notgroschen anhäufen bzw. so viel, dass du drei bis sechs Monate ohne reguläres Einkommen auskommen könntest.
Der Notgroschen liegt in der Regel auf dem Tagesgeldkonto. Er sollte nicht auf deinem Girokonto liegen, damit du nicht in die Versuchung gerätst, ihn für tägliche Ausgaben anzufassen. Getrennt von deinen täglichen Ausgaben ist er auf dem Tagesgeldkonto gut aufgehoben, um in Notfällen trotzdem direkt auf ihn zurückgreifen zu können. Dieser Notgroschen ist der erste Schritt auf dem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit.
Warum ist es sinnvoll, wenn du dein Sparenverhalten automatisierst?
„Am Ende des Geldes ist noch viel zu viel Monat da.“ Oder in anderen Worten: Erfolgreiches Sparen ist leichter gesagt als getan, denn das verbleibende Geld am Ende des Monats anzusparen, funktioniert häufig nicht. Das Warum liegt vor allem in unserer Psychologie begründet. Sehen wir beispielsweise am Monatsende ein großes Plus auf unserem Girokonto, tendieren wir dazu, auch mehr auszugeben.
Außerdem ist Sparen häufig frustrierend, denn Sparen assoziieren wir mit Verzicht. Und wer will sich schon Monat für Monat einschränken und ständig „ans Geld“ denken müssen? Diese Denkweise führt allerdings dazu, dass man beispielsweise der Reise, für die man eigentlich sparen wollte, am Ende des Monats doch nicht näher gekommen ist.
Wie du mit einfachen Tricks diese psychologischen Fallstricke umgehst, zeige ich dir mit dem 2-Konten-Modell.
#1: Trenne deinen Konsum von deinem Vermögensaufbau
Der erste Schritt ist, dass du deinen kurzfristigen Konsum von deinem langfristigen Vermögensaufbau trennst. Zum kurufristigen Konsum gehören beispielsweise der Einkauf von Lebensmitteln, dein Handyvertrag, oder auch deine monatliche Miete. Zu deinem langfristigen Vermögensaufbau gehören deine längerfristigen Ziele, wie beispielsweise eine größere Reise, ein neues Auto, oder auch deine Altersvorsorge.
#2: Richte dir ein zweites Girokonto oder ein Tagesgeldkonto ein, um es als Vermögenskonto zu nutzen.
Wenn du nur ein Girokonto hast, solltest du ein zweites Girokonto oder ein Tagesgeldkonto eröffnen, welches du als Vermögenskonto nutzt. Dieses Konto ist ausschließlich zum Sparen gedacht. Mit diesem Konto zahlst du zum Beispiel keine Miete. Du nutzt dieses Konto auch nicht für deinen täglichen Einkauf oder für deinen Handyvertrag. Idealerweise hast du gar keine EC- oder Kreditkarte für dieses Konto, sondern nur einen Online-Zugriff. Am besten schaust du nicht mal regelmäßig auf den Kontostand deines Vermögenskonto.
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#3: Richte dir einen Dauerauftrag ein, um das Sparen zu automatisieren
Sobald du dein Konsumkonto und dein Vermögenskonto eingerichtet hast, musst du definieren, wie viel du im Monat sparen willst. Ein guter monatlicher Satz, um mit dem Sparen anzufangen, ohne sich einschränken zu müssen, ist 5% deines Nettoeinkommens. Verdienst du also 1.500 € netto im Monat, kannst du mit deiner Sparrate von 75 € starten.
Um diese 75 € monatlich und automatisch von deinem Girokonto auf dein Vermögenskonto zu übertragen, solltest du einen Dauerauftrag einrichten. Je nach dem, wann dein monatliches Gehalt auf dein Girokonto eingeht, solltest du 1 bis 2 Tagen danach die Ausführung deines Dauerauftrag einstellen. So verhinderst du, deine Sparrate anzurühren, bevor sie auf deinem Vermögenskonto eingeht.
Die Idee ist, dass du das gesamte Geld, was auf deinem Konsumkonto liegt, ohne schlechtes Gewissen ausgeben kannst. Gespart hast du ja bereits am Monatsanfang bzw. kurz nach deinem Gehaltseingang.
#4: Überdenke regelmäßig deine Sparquote
In welcher Höhe du deine Sparquote wählst, liegt natürlich ganz allein bei dir und was deine Sparziele sind. Je höher du sie wählst, desto schneller erreichst du natürlich deine finanziellen Ziele. Ein guter Zeitpunkt, um deine Sparquote zu überdenken, ist, wenn du nach Monatsende regelmäßig noch Geld auf deinem Konsumkonto übrig hast. Dann kannst du deine Sparquote erhöhen, ohne dass du dich einschränken musst. Anders sieht es aus, wenn du es schwierig findest, mit dem Geld auf deinem Konsumkonto bis zum Monatsende auszukommen. In diesem Fall solltest du deine Sparquote verringern.
Fazit
Was sind nun die Vorteile des 2-Konten-Modells?
- Durch automatisiertes Sparen kannst du dein Vermögen langfristig und nachhaltig aufbauen.
- Auch teure Wünsche, wie eine lange Reise oder eine größere Anschaffung wie eine neue Küche oder ein neues Sofa, sind auch mit einem niedrigem Einkommen erreichbar.
- Da du dein Sparen automatisiert, wirst du im Alltag nach ein paar Monaten keinen Unterschied mehr spüren. Du musst dich also nicht einschränken, um erfolgreich zu sparen.
- Du kannst das gesamte Geld, was auf deinem Konsumkonto liegt, ohne schlechtes Gewissen ausgeben. Gespart hast du ja bereits am Monatsanfang.
Deine to-Dos für kluges Sparen
- Notiere dir die Höhe des Notgroschens, den du insgesamt ansparen möchtest.
- Notiere dir den Zeitpunkt, zu dem die Summe angespart sein soll.
- Wie hoch ist deine monatliche Sparrate für den Notgroschen?
- Richte dir ein Tagesgeldkonto und einen Dauerauftrag ein!
Du hats diese to-Dos erledigt, und etwas Geld angespart, dads du für längere Zeit entbehren kannst? Dann solltest du dich über das langfristige Investieren in den Aktienmarkt informieren.
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